Fachartikel

Zeitmanagement

Autor: Frank-Eric Müller

Was sagt Ihnen die Zahl 168?

Zeit ist Leben – und Management entscheidet

Jeder Mensch hat 168 Stunden Zeit pro Woche. Nicht mehr und nicht weniger. 24 Stunden pro Tag, 8.760 Stunden pro Jahr. Diese Ressource ist kostbar und unwiederbringlich: Die Zeit von gestern ist vergangen, die Zeit von morgen ist unsere Chance. Gerade in der Bestattungsbranche, wo Termine, Emotionen und viele Aufgaben ineinandergreifen, stellt sich die Frage: Wie gehen Sie mit Ihrer eigenen Zeit um? Eine ausgewogenes Zeitmanagement ist unverzichtbar.


Warum Zeitplanung unverzichtbar ist

Zeit ist wie eine Währung: Sobald wir sie haben, geben wir sie aus – ob wir wollen oder nicht.

  • Wir können sie nicht speichern.
  • Wir können sie nicht verlängern.
  • Wir können sie nicht zurückdrehen.

Darum ist ein bewusstes Zeitmanagement gleichbedeutend mit Selbstmanagement. Nur wer Disziplin und klare Prioritäten setzt, kann den beruflichen und privaten Alltag nachhaltig bewältigen. Gerade Bestatter:innen kennen die Herausforderung: kein Arbeitstag ist „typisch“, und dennoch müssen Aufgaben sinnvoll geordnet werden.


Unsichtbare Zeit sichtbar machen

Effektive Menschen wissen:

  • Vergangene Zeit ist verbraucht.
  • Zukünftige Zeit ist planbar.
  • Unsichtbare Zeit ist wertvoll, weil sie oft ungenutzt bleibt.

Die entscheidende Frage lautet: Machen Sie Ihre unsichtbare Zeit sichtbar?


Das Eisenhower-Prinzip

Ein bewährtes Werkzeug für Zeitmanagement ist das Eisenhower-Prinzip. Es unterscheidet zwischen den Dimensionen „wichtig“ und „dringend“. Aus dieser Kombination entstehen vier Aufgabentypen:

Priorität 1 – wichtig & dringend

Muss sofort selbst erledigt werden.
Beispiele: Krisenmanagement, dringende Präsentationen, unaufschiebbare Probleme.

Priorität 2 – wichtig, aber nicht dringend

Strategische Aufgaben mit Vorlaufzeit. Sie können vorbereitet oder delegiert werden.
Beispiele: Umsatzanalysen, Akquiseplanung, Personalentwicklung.

Priorität 3 – dringend, aber nicht wichtig

Das Tagesgeschäft: sofort fällig, aber langfristig nicht entscheidend für die Ziele.
Beispiele: Routinearbeiten, Telefonate, E-Mails, Formulare.

Priorität 4 – weder dringend noch wichtig

Aufgaben ohne echten Nutzen.
Beispiele: Ablenkungen, irrelevante Nachrichten, unnötige Tätigkeiten.


Praxis-Übung für Bestatter:innen

Nehmen Sie einen typischen Tag (z. B. den vergangenen Dienstag oder Freitag) und notieren Sie:

  1. Alle Tätigkeiten in einem Stundenschema.
  2. Ordnen Sie jede Tätigkeit in eine Eisenhower-Kategorie (1–4) ein.

So erkennen Sie:

  • Viele Aufgaben in Priorität 1? → Sie sind wie ein „Feuerwehrmann“ und ständig im Krisenmodus.
  • Viele Aufgaben in Priorität 2? → Sehr gutes Zeitmanagement, Sie arbeiten effizient und zielorientiert.
  • Viele Aufgaben in Priorität 3? → „Hamsterrad-Modus“. Sie arbeiten viel, aber oft nicht an den entscheidenden Dingen. Delegieren und Personalplanung helfen hier.

168 Stunden – Ihre Entscheidung

Jede Woche stehen Ihnen genau 168 Stunden zur Verfügung. Erfolgreiche Menschen nutzen diese bewusst: für Kundentermine, Unternehmensentwicklung und Erreichbarkeit – aber auch für Familie, Freunde, Erholung, Weiterbildung und persönliche Auszeiten.

Denn gutes Zeitmanagement bedeutet nicht, jede Stunde vollzupacken, sondern Kraftquellen einzuplanen, um langfristig gesund, erfolgreich und zufrieden zu bleiben.